Terrazzoböden sind in Wien ein fester Bestandteil historischer Bauten. Ursprünglich aus Italien stammend, erlebten diese Böden im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen regelrechten Boom. Besonders in Gründerzeit- und Jugendstilhäusern ist dieser kunstvolle Bodenbelag bis heute zu finden. Vor allem in repräsentativen Gebäuden und prächtigen Altbauten waren Terrazzoböden aufgrund ihrer Langlebigkeit und Eleganz beliebt. Die Technik basiert auf einer Mischung aus Zement und farbigen Marmor- oder Natursteinfragmenten, die in kunstvollen Mustern verlegt und anschließend glatt poliert werden. Was diese Böden so einzigartig macht, ist die Verbindung von Funktionalität und Ästhetik: Sie sind robust, pflegeleicht und gleichzeitig kunstvoll.

So elegant sie im vergangenen Jahrhundert gegolten haben, so vernachlässigt sind sie über das vergangene Jahrhundert worden. Einen Altbau zu erhalten ist kostspielig, und das traditionelle Handwerk, das einst für die Herstellung und Restaurierung dieser prächtigen Bauten notwendig ist, stirbt langsam aus. Das Wissen, wie man diese besonderen Elemente der Altbauten pflegt, droht verloren zu gehen. Auch die Herstellung und Sanierung von Terrazzoböden erfordern spezielles handwerkliches Können, das heute leider nur noch von wenigen Fachleuten beherrscht wird. Da immer weniger Menschen bereit sind, für dieses zeitintensive Handwerk zu zahlen, gibt es nur noch wenige Fachleute, die die aufwendige Technik beherrschen und weiterführen möchten.