Ornamente
Warum Ornamente an Häusern mehr sind als Zierde und was sie uns über Stil, Handwerk und Haltung erzählen
Was heute neu gebaut wird, ist oft gradlinig und schmucklos. Es wird auf Reduktion gesetzt. Doch es lohnt sich der Blick zurück auf eine Epoche, die wusste, wie man mit Form, Material und Detail Geschichten erzählt: die Welt der Ornamente.
Wer ein Wiener Gründerzeithaus betritt, spürt sie sofort: jene kleinen, kunstvollen Elemente, die aus Mauern mehr als nur Wände machen. Stuckrosetten an der Decke, Gesimse, die Räume rahmen, oder filigrane Wandfriese, die fast wie eingerahmte Gedichte wirken. Im Inneren erzählen diese Elemente vom Stolz auf das Handwerk und vom Wunsch, dem Alltäglichen Schönheit zu verleihen.
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Auch draußen, an den Fassaden, sind Ornamente allgegenwärtig und in ihrer Besonderheit doch oft übersehen. Reliefs, Ziergiebel, Kapitelle oder markanten Fensterrahmen sind nicht bloß Schmuck, sie gliedern die Architektur, erzählen vom Repräsentationsbedürfnis einer bürgerlichen Gesellschaft und bringen Rhythmus ins Stadtbild. Oft zieren auch Wappenschilde, florale Muster oder symbolhafte Figuren die Fassaden – jede davon mit eigener Bedeutung, oft sogar mit persönlichem Bezug zur Bauherrschaft.
Besonders imposant sind auch die Hauseingänge gestaltet: geschnitzte Haustüren, flankiert von Steinpilastern, überdacht von kräftigen Gesimsen, dahinter ein Entrée mit Terrazzoboden, Mosaiksteinen und Gewölbedecke. Selbst das Stiegenhausgeländer wird mit geschwungenem Schmiedeeisen oder detailverliebten Holzsprossen zur Bühne.
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Manchmal steckt in einem Ornament mehr Geschichte als in einem ganzen Grundriss.
Dabei ist die Ornamentik nie zufällig. Sie folgt oft einem Stilkanon – vom Historismus über den Jugendstil bis zur Zwischenkriegsmoderne. Jedes Element ist dabei Teil einer größeren Erzählung. Die originale Sanierung ist heute nicht nur aufwendig, sondern auch sehr kostenintensiv. Umso schöner, wenn es Unternehmen gibt, wie Rendite & Substanz, denen der Erhalt dieser kunstvollen Spuren ein Anliegen ist. In den Häusern des Unternehmens wurden über die Jahre viele Details aufwendig saniert oder sogar rekonstruiert, um den Gebäuden ihren ursprünglichen Charakter zurückzugeben.
Ornamente machen nicht nur Häuser schöner. Sie erzählen von einer Haltung, in der Architektur nicht nur Funktion, sondern auch Ausdruck ist. Sie zeigen, dass man das Schöne nicht verstecken muss. Im Gegenteil: Man kann es bewusst einbauen.