Volksoper
Kultur zwischen Traditon und Moderne
Die Wiener Volksoper vereinet gekonnt Tradition und Erneuerung, Vergangenheit und Zukunft, Nostalgie und Utopie. Sie ist ein Haus, in dem Künstler:innen in Operette, Oper, Musical und Ballett Geschichten erzählen und in dem sich unterschiedlichste Publikumsgruppen verführen lassen, zum Nachdenken eingeladen werden und hemmungslos lachen und weinen können.
Bevor sie sich allerdings zum nicht mehr wegzudenkenden Wiener Kulturerbe entwickelte, wurde sie anlässlich des 50 Jährigen Thronjubiläum Kaiser Franz Josephs, 1898 als "Kaiser-Jubiläums-Stadttheater" eröffnet und zunächst nur als Sprechbühne geführt. Die Errichtung durch die Architekten Alexander Graf und Franz Freiherr von Krauß dauerte nicht länger als zehn Monate, verschlang allerdings auch mehr Budget als veranschlagt. Als 1903 dann auch Opern und Singspiele in den Spielplan aufgenommen wurden, entstand die Bezeichnung „Volksoper“. Es folgten viele erfolgreiche Jahre, bis sie, wie so vieles andere auch, von der Weltwirtschaftskrise 1929 auf die Probe gestellt wurde. Nach mehreren kurzzeitigen Schließungen und einer Neueröffnung als „Neues Wiener Schauspielhaus“, übernahm die Stadt Wien 1938 das Haus und veranlasste große Umbauten: Bessere Akustik, die Entfernung von Stuckaturen im Zuschauerraum und dem Hauptvorhang und den Bau einer „Führerloge“.
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Als einige Wiener Kinos zerstört wurde, herrschte gegen Ende des 2. Weltkriegs Spielverbot an der Volksoper und sie wurde für einige Monate in einen großen Kinosaal mit Platz für 1550 Personen umgewidmet. Sie entwickelte sich, im Schatten der Wiener Staatsoper, zu einem zwar kleineren, aber sehr angesehenen Opernhaus. Sie verblieb von Zerstörungen des Krieges verschont und diente der Staatsoper deshalb bis 1955 als Ausweichquartier.
Heute ist die Volksoper ein Haus für Oper, Musical, Ballett und das wohlgemerkt das einzige Institut, das sich mit dem Genre Operette beschäftigt. Zwischen September und Juli kommen über 300 Aufführungen auf die Bühne, die jeweils von ca. 1300 Zuschauern betrachtet werden können. Mittlerweile wird sie ihrem Namen mehr als gerecht und ist eine „Volksoper“ im wahrsten Sinne des Wortes.
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Foto: Martin Furtschegger, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons