Nicht unweit von Nicolai1873 steht das Haus Hofmannsthal, ein Ort für Veranstaltungen, aber auch Erinnerung an den berühmten Dichter und Dramatiker Hugo von Hofmannsthal. Auch sein Geburtshaus in der Salesianergasse 12 liegt nicht unweit davon. Hofmannsthal gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der deutschsprachigen Fin de Siècle und der Wiener Moderne und war Mitbegründer der Salzburger Festspiele. Das seinem Schaffen gewidmete Haus in der Reisnerstraße bietet einen faszinierenden Einblick in sein Leben und Werk. 

Aber wer war Hugo von Hofmannsthal? Am 1. Februar 1874 wurde er in Wien geboren. Ursprünglich aus einer wohlhabenden Familie stammend, verloren seine Eltern während des Gründerkrachs von 1873 das gesamte Vermögen. Hugo musste deshalb sein Geld schon früh selbst verdienen, wohingegen in der Öffentlichkeit angenommen wurde, dass er vom Vermögen seiner Familie lebte. Trotz der Angst vor Verarmung legte die Familie Hofmannsthal großen Wert auf Bildung. Hugo besuchte das Akademische Gymnasium, das in der Donaumonarchie als Eliteschule galt. Er lernte Italienisch, Französisch, Englisch, Latein und Griechisch. In seiner Freizeit verbrachte er seine Zeit mit Lesen und galt als hochintelligent. Schon in jungen Jahren zeigte er ein außergewöhnliches literarisches Talent und veröffentlichte bereits mit siebzehn Jahren seine ersten Gedichte unter dem Pseudonym "Loris". Sein umfangreiches Werk umfasst Dramen, Gedichte, Essays und Libretti, darunter das berühmte Libretto für Richard Strauss' Oper "Der Rosenkavalier" oder der Klassiker “Jedermann – Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes”, das bei den Salzburger Festspielen jährlich aufgeführt wird.