Wird man in fernen Ländern nach seiner Herkunft gefragt und nennt Wien als seine Heimat, so wird man oft mit einem bewundernden Raunen und Staunen bedacht. Wieso? Oft wegen der schönen Musik. Aber ebenso oft wegen der prächtigen Architektur. Wien bietet ein herrliches Potpourri an Gebäuden verschiedenster Stile und Epochen wie der Gotik, der Renaissance, des Barock oder des Historismus. Und auch in puncto Jugendstil ist Wien ein absoluter Go-to-Place.

Der Jugendstil, auch als Art Nouveau bekannt, ist eine Kunst- und Designbewegung, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte. Er zeichnet sich durch seine fließenden Linien, organischen Formen und die Betonung auf dekorative Elemente und Ornamente aus, die oft aus der Natur inspiriert sind – Blüten und Blätter zum Beispiel stehen dabei hoch im Kurs. In der Architektur führte der Jugendstil zu einer Abkehr von den historischen Stilrichtungen und hin zu innovativen Gestaltungsprinzipien, die Schönheit mit Funktionalität vereinen sollten. Materialien wie Glas und Eisen wurden besonders gerne eingebunden.

In Wien, einer der Hochburgen des Jugendstils, befinden sich auch heute noch zahlreiche prächtige Gebäude aus dieser Epoche. Zu den bekanntesten zählen die Secession, das Majolikahaus und weitere prächtige Gebäude auf der Linken Wienzeile, der Otto-Wagner-Pavillon, die Kirche am Steinhof, die Postsparkasse am Ring und mehrere U-Bahn-Stationen von Otto Wagner. Auch der 13. Bezirk, Hietzing, beherbergt viele Jugendstilgebäude.